Ich möchte dazu beitragen, dass souveräne Frauen ihr Leben und gleichzeitig ihre Leidenschaft als Ärztin leben.
Wer ich bin
Ehrlich, empathisch, erfolgreich
Ich war 19 Jahre als Ärztin tätig (abgesehen von zweimal einem Jahr Babypause) und ich habe diesen Job 19 Jahre lang geliebt. Natürlich nicht immer. Und trotzdem habe ich nicht einen einzigen Tag bereut, Ärztin geworden zu sein. Es ist mein Herzensjob – einer meiner Herzensjobs.
Ich habe nicht den geraden Weg genommen.
Anästhesie oder Allgemeinmedizin?
Nach vielen Jahren als Rettungssanitäterin parallel zum Studium hatte ich bereits Feuer für die Notfallmedizin und damit verbunden für die Anästhesie gefangen. Meine erste Stelle trat ich in der Schweiz an. Das bedeutete ein deutlich höheres Gehalt, allerdings mit einer 60 Stunden-Woche. Das fand ich damals nicht schlimm. Ich hatte sowieso eine Fernbeziehung, meine Freunde waren auch in der Klinik und meine Lernkurve war extrem steil.
Nach 1 ½ Jahren hatte ich den halben Katalog an Narkosen voll, die Hälfte meiner Intensivzeit hinter mir und ein gutes Gefühl. In der Schweiz ist es üblich, in der Facharztausbildung ein Fremdjahr zu machen, darum habe ich in die Innere Medizin gewechselt.
Dann wurde ich schwanger…
Vielleicht waren es die Hormone, vielleicht der Spass an der Inneren Medizin, vielleicht die Rückkehr nach Deutschland…nach einem Jahr Babypause mit meinem Sohn, wollte ich plötzlich Allgemeinmedizinerin werden.
Wie ich Medizin lebe
Teilzeit
Es folgte eine 50%-Chirurgie-Stelle. Das geht hervorragend. Ich hatte Freude in der Ambulanz und musste mich nicht mit den angehenden Chirurginnen um Operationen kloppen. Parallel erwarb ich die Fachkunde Rettungsdienst und begann als Notärztin zu arbeiten.
Warum auch immer – nach der Chirurgiezeit zog es mich zurück in die Anästhesie. Ich blieb 10 Jahre im gleichen Haus mit allen Teilzeitarten zwischen 50 und 90%. Ich wurde Fachärztin für Anästhesiologie und erwarb die Zusatzbezeichnungen Notfallmedizin und spezielle Intensivmedizin.
Von meinen Umwegen über die Innere Medizin und die Chirurgie habe ich häufig profitiert. Nicht einmal habe ich es bereut… In dieser Anästhesiezeit kam auch meine Tochter zur Welt. Auch dieses Mal gefolgt von einem Jahr Babypause. Und ich war weiterhin in Teilzeit tätig – etwas anderes kam für mich nie in Frage.
Durchsetzung
Für manche Dinge musste ich kämpfen. Zum Beispiel, dass es auch möglich ist, Intensivmedizin in Teilzeit zu machen. Und manche Dinge konnte ich beweisen: dass eine Teilzeitkraft wertvolle Arbeit leistet und engagiert sein kann. Bereits damals war es mir als Assistentensprecherin ein Anliegen, für eine Gleichberechtigung der Frauen mit Teilzeitstellen, eine gute Ausbildung und gute Teamarbeit zu sorgen.
Neue Wege
Die Medizin wird immer weiblicher. Um sie attraktiv zu halten, müssen neue Wege gegangen werden. Dazu bedarf es immer der Kooperation. Auch in Teilzeit müssen Dinge wie Zuverlässigkeit, Nachtdienste und prozentuale Übernahme wichtiger Aufgaben erfüllt werden. Auf der anderen Seite müssen die reiferen Chefärzte neu denken und ihre oft eingefahrenen Führungsstile anpassen.
Funktioniert diese Kooperation und die Arbeit findet in einem guten Team statt, kann die allerbeste Patientenversorgung erreicht werden.
Ziele
Mein persönliches Ziel war es, auch als Mutter Oberärztin zu werden. Und ich wollte meiner Leidenschaft der Intensivmedizin weiter folgen. Beides schien mir in meiner damaligen Klinik unmöglich. Daraufhin habe ich eine Stelle in einer neurologischen Rehaklinik angenommen und dort eine der beiden Intensivstationen mit tracheotomiert beatmeten Patienten als Oberärztin geleitet. Spannenderweise bat mich nach einem Jahr mein Ex-Chefarzt, als Oberärztin in die Anästhesie zurück zu kommen. Sogar das wäre möglich gewesen…
Begeisterung
Aus dem Gefühl der Verantwortung bin ich in meiner Rehaklinik geblieben. Auch hier konnte ich beweisen, dass Vieles auch in Teilzeit möglich ist. Und ich durfte junge Kollegen in die Intensivmedizin einarbeiten.
Lehre – eine weitere Leidenschaft. Es ist toll zu sehen, wie man mit seiner eigenen Begeisterung anstecken kann. Freude an der Arbeit macht das Lernen um Potenzen leichter.
Ich habe allerdings noch eine andere Leidenschaft: Coaching. Angefangen hat es damit, dass ich eine Fortbildung gesucht habe, um in der Klinik besser kommunizieren zu können. Gerade auf der Intensivstation ist es unglaublich wichtig, Menschen verstehen und auch führen zu können.
Letztlich bin ich bei einer NLP (neurolinguistisches Programmieren) -Ausbildung gelandet. Es ist so eine Art Baukasten psychologischer Werkzeuge. Mich hat es fasziniert, nicht nur, weil ich gute Tools für meine Arbeit an die Hand bekommen, sondern weil ich mich persönlich weiterentwickelt habe.
Wir alle sind oft so eingekesselt in Überzeugungen und alte Ansichten, dass wir gar nicht erkennen, welche Möglichkeiten wir haben und was alles in uns steckt.
Leidenschaft
Eine neue Leidenschaft ist aufgetaucht: Ich möchte Ärztinnen unterstützen und anstecken: mit der Möglichkeit, sich selbst zu erkennen, ihren eigenen Weg zu finden. Durch meine eigenen Erfahrungen kann ich zeigen, was alles möglich ist, dass ein Weg nicht gerade sein muss, dass sich Ziele erfüllen lassen, dass Kinder und Karriere funktionieren, dass Medizin eine so erfüllende Aufgabe sein kann.
Menschlichkeit, Kompetenz, Mitgefühl
Für mich bedeutet der Beruf als Ärztin in erster Linie Menschlichkeit. Was die Patienten von der klassischen Medizin benötigen, hat sich verändert. Sie kommen oft mit großem Vorwissen durch Dr. Google und Co. Dieses muss einfühlsam sortiert werden. Die Patienten brauchen Zuhörer. Nur Zuhören wird leider aufgrund der fehlenden Zeit immer schwieriger. Wichtig ist aber v.a., dass wir bei jedem Einzelnen die persönliche Not erkennen und nicht abstumpfen. Das ist eine große Herausforderung.
Was wir als Ärzte brauchen sind Kompetenz und Mitgefühl. Am besten erreichen wir das, wenn wir mit uns selbst zufrieden und im Reinen sind.
Meine Vision
Meine Vision ist es, daran teilzuhaben, dass sich die Medizin weiter verändert. Ich trage dazu bei, dass souveräne Frauen ihr Leben und gleichzeitig ihre Leidenschaft als Ärztin leben. Dass diese Frauen anstecken, sich tolle Teams bilden und damit eine hervorragende menschliche Patientenversorgung schaffen, wünsche ich mir. Ich möchte, dass diese Frauen (zu sich) ehrlich, empathisch und erfolgreich ihren Weg gehen.
Herzensjob
Ich habe im April der Klinik den Rücken gekehrt und bin jetzt selbstständig als Coach (für Heldinnen der Heilkunst, Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch und anderen, die Hilfe benötigen) tätig (www.coaching-your-dream.de/mentalcoaching) – auch ein Herzensjob.
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